Samstag, 5. Oktober 2013

Der Tod kam ganz unerwartet

Am 1. Oktober ist meine Mutter gestorben. Nach 7 jähriger Krankheit mit Höhen und Tiefen haben wir zwar damit immer irgendwie gerechnet, aber wenn es dann soweit ist, kommt es trotzdem überraschend. Ich habe mir in dieser langen Zeit oft gewünscht daß meine Mutter Erlösung findet. Ich habe mir sehr oft die Frage gestellt, warum sie diesen langen Leidensweg hat und nicht gehen kann. Es war für mich oft sehr schwer damit umgehen zu können und man könnte jetzt sagen, das lernt man mit der Zeit. Ja stimmt, aber dennoch ist es immer ein Abschied und Sterben in Raten. Für mich und meine Familie blieb auf jeden Fall sehr viel Zeit sie zu begleiten und uns mit dem Ende vertraut zu machen. Trotzdem war diese Zeit die schwerste meines Lebens. Vor 7 Jahren fing es plötzlich an mit einem Zusammenbruch des Körpers, die Ärzte meinten damals sie geben ihr noch  ein paar Monate. Aus diesen Monaten sind 7 Jahre geworden, die mich sehr gefordert haben. Ich bin durch diese Zeit innerlich sehr gewachsen und habe sehr viel gelernt. Nicht alle konnten meine Mutter so begleiten wie ich es als richtig erachtet habe, denn nicht jeder kann mit diesem schweren Thema umgehen. Wir werden auch mit unserer eigenen Sterblichkeit konfrontiert. Es ist ja auch alles andere als einfach. Der Tod hat so etwas endgültiges und abschließendes. Es ist einfach aus und vorbei. Der Mensch, den wir liebten, ist nicht mehr da. Wir können ihm nichts mehr sagen, nicht mehr helfen, nicht mehr da sein und ihm nachhinein fällt uns noch vieles ein was wir hätten tun oder machen können. Aber die Zeit läßt sich nicht mehr zurück drehen...Das eigentliche Sterben hat 3 Tage gedauert. Ich war in diesem Moment an ihrer Seite und ich bin sehr froh darüber. So konnte ich in den letzten Minuten ihres Lebens ihr meine Liebe zeigen und ihr eine gute Reise wünschen. Es war ein so erhabener Moment, so ergreifend und mächtig. Ich bin dankbar darüber, daß sie nun ihren Frieden und Erlösung gefunden hat. In den vergangenen Jahren habe ich gelernt, daß jeder Moment wo wir einen lieben Menschen treffen, dies ein letzter Moment sein könnte. Den Augenblick so wahrzunehmen als wäre es der letzte, im Hier und Jetzt zu leben und aufmerksam zu sein. Seinen Gefühlen Raum zu geben, loslassen zu lernen und das Endgültige zu akzeptieren. Ich bin mir sicher daß ich meine Mutter eines Tages wiedersehen werden, denn ich glaube an ein Leben nach dem Tod. Vorher werde ich aber sicher mit ihr in Kontakt treten können wenn es an der Zeit ist. In inniger Liebe und Dankbarkeit für meine Mutter.
Allen denen es genauso oder ähnlich geht (oder ging), wünsche ich von ganzen Herzen viel Kraft und Liebe.
Alles Liebe Eure Sabine

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen